Mythen über das Sprachenlernen. Was wirklich stimmt
Warum sich Mythen beim Sprachenlernen so hartnäckig halten
Ob in der Schule, im Sprachkurs oder beim Smalltalk, rund um das Thema Sprachenlernen kursieren zahlreiche Mythen. Viele dieser Annahmen halten sich leider seit Jahrzehnten, obwohl sie eigentlich längst widerlegt sind. Das liegt oft daran, dass einzelne Erfahrungen verallgemeinert werden oder alte Vorstellungen weitergegeben werden, ohne dass sie hinterfragt werden.
Mit diesem Beitrag möchten wir mit den bekanntesten Mythen aufräumen und zeigen, wie Sprachenlernen wirklich funktioniert.
Mythos 1: Erwachsene können keine neue Sprache mehr lernen

Viele sind der Ansicht, Sprachenlernen funktioniere nur in der Kindheit. Tatsächlich können Erwachsene genauso gut neue Sprachen lernen. Nur auf andere Weise. Sie profitieren von Lebenserfahrung, analytischem Denken und Lernstrategien. Diese Vorteile fehlen Kindern. Zwar braucht es manchmal etwas mehr Geduld zum Sprachenlernen. Doch mit Motivation und regelmäßiger Übung sind beeindruckende Fortschritte möglich.
Mythos 2: Ohne Talent ist Sprachenlernen unmöglich
Das sogenannte „Sprachtalent“ wird oft überschätzt. Natürlich haben manche Menschen ein gutes Gehör für Klang und Intonation. Doch Sprachenlernen basiert vor allem auf Wiederholung, Übung und Methode. Wer konsequent dranbleibt und eine Lernmethode findet, die zum eigenen Alltag passt, kann auch ohne besonderes Sprachtalent erfolgreich werden und schon nach einiger Zeit flüssig Französisch oder lernen.
Mythos 3: Grammatik zuerst, sonst geht gar nichts

Viele Sprachernende denken, sie müssten erst alle Sprachregeln perfekt beherrschen, bevor sie überhaupt sprechen dürfen. Das Gegenteil ist aber der Fall: Sprache lebt von Kommunikation und nicht von Fehlerfreiheit. Wer sich traut, schon früh einfache Sätze zu verwenden, sammelt wertvolle Praxis und verankert die Grammatik später leichter.
Mythos 4: Nur wer im Ausland lebt, lernt wirklich schnell
Ein Aufenthalt im Ausland kann selbstverständlich hilfreich sein. Zwingend notwendig ist er aber auch nicht. Dank Online-Unterricht, Filmen, Büchern und Sprachtandems lassen sich zu unserem Zeitalter auch in der Heimat viele Situationen simulieren. Entscheidend ist also heute nicht der Ort, sondern wie aktiv und regelmäßig Lernende sich mit der Sprache beschäftigen.
Mythos 5: Man muss perfekt sprechen, um verstanden zu werden
Perfektion ist ein unrealistisches Ziel und das blockiert auch viele Lernende. Missverständnisse entstehen nämlich selten durch kleine Grammatikfehler, sondern eher durch fehlende Kommunikation. Wer sich traut zu sprechen, wird fast immer verstanden. Auch wenn die Sätze nicht perfekt sind. Fehler sind also unsere besten Lehrmeister und unverzichtbare Schritte auf dem Weg zum Spracherfolg.
Mythos 6: Apps und Online-Tools ersetzen den Sprachunterricht
Digitale Tools sind praktisch und motivierend. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass sie nicht die Interaktion mit Lehrkräften und Mitschülern ersetzen. Apps können zwar Wortschatz trainieren, aber Feedback, Korrekturen und echte Gespräche bekommt man nur im persönlichen Austausch. Am effektivsten ist natürlich die Kombination aus beidem.
Mythos 7: Zweisprachigkeit verwirrt Kinder
Viele Eltern haben Angst, ihre Kinder könnten überfordert sein, wenn sie mehrere Sprachen gleichzeitig lernen. Diese Angst führt leider dazu, dass viele Kinder die Muttersprache ihrer Eltern nicht vollständig erlernen und dadurch einen wichtigen Teil ihrer kulturellen Identität verlieren.
Studien zeigen uns jedoch das Gegenteil: Zweisprachige Kinder entwickeln ein besseres Sprachgefühl, haben mehr Konzentrationsfähigkeit und gewinnen kulturelle Offenheit. Das zeitweise Mischen von Wörtern ist normal und verschwindet mit der Zeit, wenn Eltern beide Sprachen konsequent, geduldig und mit Freude im Alltag verwenden.
Mythos 8: Man muss tausende lange zusammengesetzte Wörter auswendig lernen, um Deutsch wirklich zu können
Deutsch ist bekannt für seine langen zusammengesetzten Wörter wie Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitän. Doch in der Praxis braucht man solche Wörter kaum. Die meisten zusammengesetzten Wörter sind logisch aufgebaut. Sie bestehen aus kleineren, bekannten Wörtern, die zusammen eine neue Bedeutung ergeben.
Wer also den Grundwortschatz beherrscht, kann viele „lange Wörter“ automatisch verstehen, ohne sie auswendig zu lernen. Das macht Deutsch sogar recht systematisch und berechenbar. Wer Learn German möchte, sollte also gar keine Angst vor solchen Wörtern haben.
Mythos 9: Schriftliche Übungen sind altmodisch und nutzlos
Viele Sprachlernende konzentrieren sich beim Sprachenlernen nur aufs Hören und Sprechen und vernachlässigen das Schreiben. Doch Schreiben verankert Strukturen besonders tief im Gedächtnis. Notizen, kleine Aufsätze oder Tagebucheinträge in der Fremdsprache helfen, Vokabeln dauerhaft zu behalten und Grammatik bewusst anzuwenden.
Mythos 10: Wer Englisch kann, versteht automatisch auch Amerikaner, Australier oder Iren
Englisch ist zwar eine Weltsprache, aber keine einheitliche. Wenn Sie also Englisch lernen, heisst es nicht automatisch, dass Sie mit einem Australier Schwierigkeiten oder Missverständnisse kommunizieren können. Akzente, Slang und regionale Besonderheiten unterscheiden sich teils stark. Ein Londoner, ein Texaner und ein Australier sprechen alle Englisch, aber mit eigenen Redewendungen und Aussprachen.
Aus diesem Grund verstehen sich Englischlernende nicht automatisch überall problemlos. Sie müssen sich also an verschiedene Varianten und Nuancen gewöhnen. Englischkenntnisse sind eine solide Basis. Serien, Filme oder Gespräche mit Muttersprachlern aus unterschiedlichen Regionen helfen dabei enorm.
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Sprachenlernen für alle: Mythen widerlegt, Wege geöffnet
Diese Mythen zeigen uns, dass Sprachenlernen kein geheimnisvoller Prozess und schon gar nicht nur für „Sprachtalente“ ist. Mit der richtigen Einstellung, abwechslungsreichen Methoden und realistischen Erwartungen kann jeder erfolgreich eine neue Sprache lernen.